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newsclick.de - Ute Berndt, 28.06.2004

Als Linkshänder etwas "wertvoller"

Wasserballer Magnus Dimitrijevic will mit Eintracht deutscher
Jugendmeister werden und in die erste Liga




Mit seinem Lieblingssport ist Magnus Dimitrijevic familiär ein
bisschen aus der Reihe getanzt. Bruder Marko spielt bei den
Eintracht Amateuren Fußball, so wie es Vater Wlado früher auch tat.
Auch Magnus begann ordnungsgemäß mit dem Kicken - bis ihn sein
Freund und Teamkollege Konstantin Jost entführte: ins Schwimmbad,
zum Wasserball.


"Das fand ich total interessant, wie man sich da über Wasser hält
und den Ball schießt, ohne den Boden zu berühren", erinnert sich der
17-Jährige an seine Eindrücke als 12-jähriger Anfänger im Becken.
Die Eltern spielten mit: "Hauptsache, ich mache Sport, das war
meinem Vater schon wichtig", freut sich der Sohn über die volle
Unterstützung von zu Hause.


Dem Verein seiner Familie ist er trotz des Wechsels vom Rasen ins
Nass treu geblieben. Gestern Abend gewann er im Heidbergbad mit der
Eintracht-A-Jugend den Titel des norddeutschen Meisters durch den
zweiten Sieg gegen die SpVg. Laatzen (Modus "best of three"). Den
Grundstein für den Erfolg hatte der junge Thuner in Partie eins mit
seiner Klasseleistung beim 4:3 in Laatzen gelegt, wo er drei Tore
erzielte.


Als Nord-Sieger haben die Braunschweiger nun in der Vorrunde zur
deutschen Meisterschaft die leichtere Gruppe erwischt. Dann gilt es
noch, die Zwischenrunde zu überstehen, und Dimitrijevic und seine
Freunde, die auch außerhalb des Beckens viel Freizeit miteinander
verbringen, hätten ihr erstes Ziel, die Endrunde, erreicht. Als
B-Jugendliche hatten sie dort im Vorjahr Platz sechs belegt. "Jetzt
möchte ich dieses oder nächstes Jahr deutscher Meister werden",
wünscht er sich.


Nicht nur in der Familie, auch im Wasserballteam spielt Magnus
Dimitrijevic eine kleine Sonderrolle. Er ist Linkshänder. Und die
sind, wie der junge Mann weiß, selten und "ein bisschen wertvoller"
als rechtshändige Kollegen. Mannschaften, die zum Beispiel beim
Überzahlspiel einen Linkshänder von rechts werfen lassen können,
verfügen über ein großes Plus an Torgefahr.


Nicht nur Klaus-Dieter Eckhardt, der A-Jugend-Trainer Eintrachts,
weiß das zu schätzen. Auch im Zweitligateam des Vereins bekommt der
Youngster bereits ein paar Minuten Einsatzzeit. "Magnus wird mal
mein Nachfolger auf der Außenseite", sagt Enrico Boenke stolz, der
andere Linkshänder bei Eintracht.


Für die Tipps seines Vorgängers ist Dimitrijevic dankbar. "Die
älteren Spieler nehmen Rücksicht auf uns und erklären, wo wir uns
noch verbessern können", schwärmt er von der guten Stimmung und
idealen Entwicklungsbedingungen im Zweitligateam.


Als relativ flinker und reaktionsschneller Schwimmer sind Konter und
Überzahlspiel seine Stärke. Die Schwäche bekennt der 1,84 Meter
große und mit 75 Kilo als Wasserballer etwas zu leichte Athlet auch:
"An der Centerverteidigung muss ich noch arbeiten, da fehlt mir
Gewicht." Er tut es zunächst mit gezieltem Krafttraining, um
Muskelmasse aufzubauen.


Sein Fernziel heißt erste Liga. Gedanken an einen Vereinswechsel hat
er bei aller Attraktivität als talentierter Linkshänder aber noch
nicht verschwendet. "Ich will mit Eintracht aufsteigen", betont er.
"Hier fühle ich mich wohl, gut versorgt und betreut." - Wahre Liebe
rostet eben nicht mal im Wasser.