WASSERBALL - Informationen

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Lothar Heidrich, 26.06.2010

Hallenbadschließung schockt Vereine

Sorge um Schul- und Leistungssport – DLRG überlegt, mangels Alternativen, das Wintertraining einzustellen


Von Kai-Uwe Ruf


Die Schwimmsport treibenden Vereine in Wolfenbüttel sind in Aufruhr. Völlig überrascht worden seien sie von der Nachricht, dass das Hallenbad im Herbst geschlossen bleibe.


Der WSV überlegt, seine Wasserballmannschaften abzumelden, der MTV befürchtet, dass in den kommenden Jahren kein Leistungs- und kein Schulsport im Wasser mehr möglich sein werde. DLRG-Abteilungsleiter Andreas Werner erwägt, für Herbst das Training komplett abzusagen.


Möglichkeiten, in anderen Bädern in der Region akzeptable Schwimmzeiten zu bekommen, gebe es kaum, betonen Trainer und Vereinsvorsitzende.


"Es ist unglücklich, erst kurz vor den Ferien zu kommunizieren, dass das Bad geschlossen bleibt", sagt Martin Volke, der beim WSV Wasserballer, Schwimmer und Triathleten trainiert. Während der Ferien seien viele Vereinsverantwortliche im Urlaub. Und im September solle bereits das Wintertraining beginnen. Volke: "So kurzfristig können die Vereine nicht reagieren."


"Der ganze Schwimmsport liegt danieder", sagt Peter Seiler, Geschäftsführender Vorstand beim WSV. Auch für die Wasserballer gebe es bislang gar keine Lösung. Ohne Bad könne man nicht am Spielbetrieb teilnehmen. Sailer: "Am besten melden wir die Mannschaften für drei Jahre ab." Nächste Woche soll das Problem während einer Vorstandssitzung besprochen werden.


"Für einen Verein, der sich mit Wasserrettung und Schwimmen beschäftigt, ist das der Gau", sagt DLRG-Abteilungsleiter Andreas Werner. "Notfalls müssen wir das Training ab September einstellen." Betroffen wären allein bei den Wasserrettern 500 Vereinsmitglieder.


MTV-Abteilungsleiterin Antje Brunke spricht von einer "Katastrophe". Lediglich das Lehrbecken am Landeshuter Platz bleibe für den Schwimmunterricht bestehen. "Für die anderen können wir kein Training mehr anbieten."


Auch für den Schulsport sei es ein schwerer Schlag. Als Kooperationspartner solle der MTV Drittklässlern das Schwimmen beibringen. Brunke: "Wo sollen wir das nun machen?"


Norbert Coenders, Triathlon-Trainer beim Lindener SV, kritisiert die Stadt: "Es hätte vor der Entscheidung Informationen und eine Notfall-Strategie geben müssen."


Stadtbetriebe-Geschäftsführer Knut Foraita hält entgegen, dass die Entscheidung, das Bad nicht mehr zu öffnen, sehr kurzfristig gefallen sei. Erst in dieser Woche habe der Aufsichtsrat getagt. Anschließend seien alle Schulen und Vereine informiert worden. Foraita: "Wir hätten keinen geregelten Betrieb mehr gewährleisten können. Die Stadt versuche, die Vereine bei der Suche nach Alternativen zu unterstützen.


aus newsclick vom 26.6.2010
http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2164/artid/12498299